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Geschichte der Industrialisierung

 

Die Industrialisierung in Lateinamerika findet ihren Ursprung in einer starken Binnennachfrage von Massenkonsumgütern als Folge von starker Exportproduktion im 19.Jh. Eigene industrielle Produktion lohnte sich nun, da kleinbäuerliche Produktionsstrukturen die Exporterlöse breiter streuten. Neben der Entstehung von städtischen Mittelschichten, stieg auch die Zahl der Industrieunternehmen. Der I. Weltkrieg löste einen Industrialisierungsschub aus, da viele Lieferquellen in Europa und Nordamerika stockten.

Ansätze von Unternehmertum, Arbeiterbewegungen und Mittelschichten und entsprechende politische Forderungen formten sich. Einen weiteren Anschub erhielt die Industrie nach der Weltwirtschaftskrise. Nach folgenden sinkenden Exporterlösen und Importkapazitäten, orientierte man sich nun an den im Inland vorhandenen Ressourcen und an der Inlandsnachfrage. Zuvor selbst hergestellte Produkte wurden zunehmend selbst hergestellt. Zölle, Importverbote und Importquoten schützten einheimische Industriebrachen, genauso wie es die Stützung der Rohstoffpreise tat. Durch den wachsenden politischen Einfluss der städt. Bevölkerung und das stärker werdende Interesse des industriellen Bürgertums, war die Abschaffung der traditionellen Agraroligarchie und die Entstehung des für Lateinamerika charakteristischen Populismus (= „um Nähe zum Volk bemühte Politik“) die Folge. Es entstanden populistische Regime (z.B. Brasilien, Argentinien) mit breiter Unterstützung in der Bevölkerung und mit massiver Förderung der nationalen Industrien.

 

 

 

 

 

Quelle: Quelle: bpb Informationsheft B6897F Seite 9-10

 

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