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Politische Linke

 

Anfang des 21 Jahrhunderts zeichnete sich in lateinamerikanischen Ländern allmählich der Trend zur Wahl populistischer und linker Politiker ab, die sich aber programmatisch stark unterschieden.

Ein auf ihre Person bezogener Politikstil ist charakteristisch für die neue Gruppe von Politikern. Häufig spricht der Charakter einem Freund-Feind-Denken, das sich gegen die alte politische Führungsschicht richtet. Ziel der Politiker ist es eine Unterstützungsbasis von oben für die Bevölkerung zu schaffen. 

Der neue Politikstil bevorzugt einen plebiszitären Führungsstil der sich über die Medien an das Volk wendet oder es an wichtigen Entscheidungen beteiligt.

Des Weiteren versuchen sie Elemente der Gewaltenkontrolle zu umgehen.

Das lateinamerikanische Präsidialsystem erleichtert einen populistischen Regierungsstil.

Allgemein wirtschaftspolitisch gesehen treten die neuen linken Politiker für eine stärkere Kontrolle des Staates über die Wirtschaft und teilweise auch für die Nationalisierung ausländischer Unternehmen ein.

Leider spiegelt ein in Lateinamerika verbreitetes Pressebild eines Linksdrucks nur teilweise die Realität wider. Deswegen gewannen in Zentralamerika überwiegend Politiker des Mitte-Rechts-Spektrums die Präsidentschaftswahlen.

In manchen Ländern, beispielsweise in Chile, wird die Wahl linker Präsidenten als Rückkehr zu einer demokratischen Normalität  angesehen.

Im Gegensatz dazu gewannen in einigen Ländern wie Bolivien und Ecuador indigene Gruppen an Einfluss in die Politik.

Trotz allem bleibt die Politik in Lateinamerika krisenanfällig, sodass Präsidenten nach Massenprotesten zum vorzeitigen Rücktritt gezwungen werden.

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: bpb Informationsheft B6897F Seite 47-48

 

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