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Wirtschaftliche Charakteristika

 

 

Die lateinamerikanischen Staaten haben probiert sich im laufe der Zeit von dem Export von den Primärgütern (Metalle und Rohstoffe) zu lösen. Trotz der industriefördernden Strategien, welche schon seit ca. einem halben Jahrhundert am laufen sind, hat Dies nicht geklappt. 2006 waren 50% der exportierten Produkte Landwirtschaftliche oder Mineralische in ganz Lateinamerika. Aufgrund von steigenden Rohstoffpreisen stiegen auch die Exporterlöse.

Auch wenn lateinamerikanische Staaten ein „hohes Niveau industrieller Entwicklung“ erreicht haben, sind sie weiterhin von den Rohstoffexporten Abhängig. Dies führt zu Gewinnabfluss in der Exportproduktion. Investitionen in moderne Wirtschaftszweige sind meistens sehr kapitalintensiv. Eine solche Spezialisierung hat nur in sehr wenigen Regionen stattgefunden.

Bei einer typischen Globalisierung wie in Lateinamerika findet normalerweise viel Lohnveredelung in der Bekleidungsindustrie statt. In Lateinamerika war dies auch der Fall, jedoch spielen der metallverarbeitende und der Sektor des Maschinenbaus eine wichtigere Rolle. Der Anteil der Rohstoffproduktion an der Wertschöpfung ist, genau wie der Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP, vergleichsweise gering (im Vergleich zu Ländern mit Ähnlichen Entwicklungsstrukturen wie z.B. Thailand).

Die hohe soziale Ungleichheit liegt in Lateinamerika fortwährend vor. Ein kleiner elitärer Teil der Bevölkerung lediglich profitiert von den modernen wirtschaftlichen Aktivitäten.

Die Politik der Lateinamerikanischen Regierungen fördert die Land-Stadt-Migration. In Lateinamerika leben laut des World Population Report 2007 78% der Menschen in der Karibik und in Lateinamerika in urbanen Regionen. „das übertrifft sogar den Durchschnittswert der Industrieländer“.

Die Landwirtschaft lateinamerikanischer Länder ist überwiegend subsistent. In der Industrie hingegen wird produktiver gearbeitet. Hier ist der Anteil des Umsatzes deutlich höher als der der Beschäftigung. Somit werden in diesem Bereich wenige Arbeitsplätze geschaffen. Im Sektor der Dienstleistungen jedoch ist sowohl der Anteil der Beschäftigung als auch der an der Wertschöpfung überproportional hoch. Dies wird durch den Staat verstärkt, da viele Dienstleister in lateinamerikanischen Ländern beim Staat angestellt sind.

Lateinamerika hat heute noch strukturelle Probleme, welche bis auf die Kolonialzeit zurückzuführen sind. Trotz vieler Versuche der Regierungen blieb bis heute bleibt der Rohstoffsektor in Lateinamerikas Wirtschaft dominierend und die Macht- und Einkommensverteilung ungleich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: bpb Informationsheft B6897F Seite 33-35

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